Alpenländische Weihnacht

Alpenländische Weihnacht

 

Unter diesem Titel bekamen Besucher am 2. Adventswochenende Motive aus der „Bauernmesse“ und den Liedblattsammlungen von Wastl Fanderl geboten.

 

Es sind besondere Klänge, die an diesem Tagen die Stadtkirche erfüllen: Zu dem bekannten Kammerorchester Essen gesellen sich Hackbrett (Elisabeth Seitz), Harfe (Johanna Seitz) und Zither (Daniel Herrmann) mit der Kantorei Wülfrath unter der Gesamtleitung von Kantor Thomas Gerhold. Authentische Stubenmusik, wie man sie bei einem Ausflug in die Alpen erwartet erklingt. Dabei wechseln sich ruhige Stücke, die zum Innehalten einlade (Da See gfriat zua) mit stimmgewaltigen Liedern (Andachtsjodler) ab. Lange hatte der Kirchenchor Jodler aus dem Appenzeller Zäuerli eingeübt und dessen bairische Mundart fein herausgearbeitet. Das folgende Es wird scho glei dumper, dürfte einigen Zuhörern bekannter vorkommen. A Capella stimmt die Kantorei „Kommt´s her ihr Hirten all zusamm“ und erzeugt eine greifbare Spannung in der Kirche. Sie löst sich im zweiten Teil des Stückes: Sopran und Alt beginnen zu Jodeln, der Kantor steigt mit Jubel- und Jodelrufen begeistert mit ein. Sein freudiges Stampfen greift das Publikum. Für Erheiterung sorgen auch Dort hint´n beim Oachlbaum mit alten Weisen aus besagter Sammlung und die passenden Rezitationen.

 

Nach der Reprise kennt das Publikum kein Halten mehr – Klatschend, Stampfend, Pfeifend zeigt das Publikum seine Begeisterung. So dauert es einen Moment bevor Diakon Anhut eine Rezitation vortragen kann und die Stubenmusiker im Trio noch einmal mit bayrischen Klängen verzaubern dürfen. Ein gemeinsames Lied, gesungen von Besuchern und Kantorei, darf anschließend nicht fehlend. „Es ist für uns eine Zeit angekommen“, ist ein Sternsingerlied aus der Schweiz. Thoma Gerhold stellt fest: „Mit ihnen kann man arbeiten.“ Ein wunderbarer Augenblick für musikliebende Menschen.

 

Hiernach kommt zuletzt der wohl schwerste Moment: Als Tribut für Frau Walda schließt die Adventskammer mit dem Werk „Transeamus usque Bethlehem“. Frau Walda verstarb im diesem Februar. Dieses Finale fällt schwer. „Nächstes Jahr schaue ich aus dem Kirchenfester zu.“, soll Frau Walda im letzten Jahr gesagt haben.

 

Nach diesem ergreifenden Schlussstück nehmen die Gäste, viele zutiefst begeistert von diesem Konzert, Fröhlichkeit und Frieden hinaus in die Adventszeit.  

 

Text: Björn Apfelbeck

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Ilse Bergmann (Montag, 05 Dezember 2016 20:07)

    Ein wunderbarer Bericht von einem tollen Konzert!!
    Danke Björn